Möchte man sich den Kauf einer Immobilie finanzieren lassen, macht man das in der Regel mit einer Baufinanzierung. Während man bei der Aufnahme eines Privatkredites Beträge bis zu maximal 50.000 Euro erhält, beginnt die Baufinanzierung meist bei 30.000 Euro und der Höhe ist generell keine Grenze gesetzt. Für die Höhe ist nur ausschlaggebend, ob die Summe auch für den Kreditnehmer finanzierbar ist. Das wird für jeden Fall individuell bestimmt. Deshalb ist ein wesentliches Merkmal einer Baufinanzierung auch, dass sie individuell ist. Sie passt sich an die Situation und Gegebenheiten des Kreditnehmers an. Man kann die Höhe der Tilgung frei wählen, Sondertilgungen können vereinbart werden. Weiterhin ist es möglich, dass man eine Tilgungsaussetzung erhält sowie Stundung der Raten bei unerwarteten Zahlungsengpässen. Man kann über die Laufzeiten verhandeln, soll heißen, man vereinbart, wie lange man sich die Zinsen sichern möchte. Dabei sind Laufzeiten von 5 – 15 Jahren durchaus möglich. All diese Möglichkeiten bewirken, dass der Kreditnehmer ein auf ihn zugeschnittenes Finanzierungsmodell erhält. Er sucht sich die passenden Bestandteile aus und erhält damit eine Finanzierung, die sich perfekt an seine Finanz- und Lebenssituation anpasst.
Baufinanzierung werden in Form von Annuitätendarlehen, Bauspardarlehen, LV- oder Fonds-Darlehen vergeben. Auch die Aufnahme eines Hypothekendarlehens ist möglich. Man spricht im Zusammenhang von Baufinanzierungen von Konstant-Modellen, Forward-Darlehen oder Anschlussfinanzierung. Der Kreditnehmer hat eine große Auswahl und die optimale Baufinanzierung gibt es nicht. Dazu gibt es zu viele Anbieter mit zu vielen Angeboten und zudem noch einer Vielzahl an Optionen. Daher kann man nicht pauschal beantworten, welche Finanzierung denn nun für wen geeignet ist. Allerdings kann man leicht herausfinden, welche Baufinanzierung vom Zins her die günstigste ist. Man kann dafür einen Baufinanzierungsrechner aus dem Internet zur Hilfe nehmen. Mit dem sogenannten Vergleichsrechner erhält man so tagesaktuelle Angebote.
Für viele Bauherren kann das Wohn-Riester auch sehr interessant sein. Die Riester-Förderung kann jetzt auch für die Finanzierung des Eigenheims als Altersvorsorge genutzt werden. Durch das sogenannte Eigenheimrentengesetz kann der Immobilienbesitzer seit dem Wegfall der Eigenheimzulage endlich wieder auf die staatliche Unterstützung beim Immobilienerwerb bauen. Das angesparte Riester-Kapital kann vorzeitig für die Immobilienfinanzierung entnommen werden, ohne dass man dabei auf die staatliche Förderung verzichtet werden muss. So profitiert man mit dem Wohn-Riester bereits vor dem Beginn der Rente.
Nicht nur Fördergelder oder –kredite können dazu beitragen, dass die Immobilienfinanzierung günstiger wird. Auch das Einbringen von Eigenleistung hilft, Kosten zu senken. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn es um den Neu- oder Umbau einer Immobilie geht. Man nennt diese Eigenleistung auch häufig Muskelhypothek und sie kann einen Anteil von bis zu 5% der Kaufsumme ausmachen. Wichtig ist hierbei nur, dass der Bauherr seine handwerklichen Fähigkeiten sehr realistisch einschätzt. Sonst kann es sein, dass Nachbesserungen dazu führen, dass der Bau plötzlich doch um einiges teurer wird. Auch unbedingt vermeiden sollte man, dass es zu einer Nachfinanzierung kommt. Diese Gelder sind in der Regel um einiges teurer als die ursprüngliche Baufinanzierung.