Archiv für Mai 2012

Der Staat spart mit

Dienstag, 22. Mai 2012

Wer von seinem verfügbaren Einkommen regelmäßig etwas zur Seite und auf die hohe Kante legen will, hat bei näherer Betrachtung die Qual der Wahl. Damit ist nicht nur die schier unerschöpfliche Auswahl an Anbietern am Markt gemeint, die um die Gunst der Kunden wetteifern. Auch die verschiedenen Varianten an Möglichkeiten, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, erschweren die Entscheidung im Einzelfall. Grundsätzlich gilt, dass man sich insbesondere um drei Dinge bei Fragen rund um die Geldanlage kümmern sollte: Informationen erstens zur Sicherheit, zweitens zur Flexibilität und drittens zu den Kosten sind unabdingbar, wenn man nicht Gefahr laufen will, etwas Ungeeignetes oder zumindest Unzweckmäßiges auszuwählen bzw. sich verkaufen zu lassen. Als vierten Punkt kann man überdies die Möglichkeiten zählen, den Staat als Mitsparer ins Boot zu holen.

Für mittelfristig angelegte Sparverträge für Vermögenswirksame Leistungen wird staatlicherseits eine Arbeitnehmer-Sparzulage gewährt, sofern die Einkommensverhältnisse des Sparers bestimmte Schwellenwerte nicht überschreiten. Diese hängen davon ab, welche Anlageform gewählt wird (Bausparen oder Fonds).

In deutlich höherem Ausmaß spart der Staat allerdings mit, wenn man eine Geldanlageform wählt, die von vorn herein langfristig bis in die Zeit des beruflichen Ruhestands ausgerichtet ist. Die Riester-Förderung wurde speziell dafür eingeführt, Anreize zu schaffen, damit möglichst weite Teile der Bevölkerung sich rechtzeitig um absehbare Lücken der Altersvorsorge kümmern und den Zinseszinseffekt für sich nutzbar machen. Wichtig ist hierbei insbesondere auch, dass Verlustrisiken insoweit ausgeschlossen sind, als zum Rentenbeginn mindestens die eigenen Beiträge des Sparers sowie die eingegangenen Zulagen des Staates als Basis für eine zusätzliche Rente garantiert zur Verfügung stehen. Dies sollte in der Praxis bestehende Hemmnisse abbauen, sich auch Geldanlageformen zuzuwenden, die auf kürzere und mittlere Sicht mit Risiken verbunden sind. Da das private Eigenheim oder eine selbstgenutzte Eigentumswohnung auch gefördertes Altersvorsorgevermögen darstellen, lässt sich die Riester-Förderung auch in die Finanzierung integrieren: Die staatlichen Zulagen fließen hierbei als Sondertilgungen in die Immobilienfinanzierung ein. Darlehenslaufzeit und Zinsbelastung werden hierdurch deutlich reduziert.

Konditionen für Immobilienfinanzierungen

Mittwoch, 16. Mai 2012

Der Beleihungswert eines Objekts spielt bei einer Immobilienfinanzierung eine überaus wesentliche Rolle. Er gibt an, bis zu welchem Betrag die Sicherung des zu vergebenden Kredits als zweifelsfrei gegeben angesehen werden kann. Er beträgt in Abhängigkeit von den Beleihungsrichtlinien des jeweiligen Kreditinstituts meist 60 Prozent der Beleihungsgrenze. Diese wiederum gibt an, bis zu welchem Betrag ein Objekt überhaupt beliehen werden darf. Sie orientiert sich am Verkehrswert bzw. gemeinen Wert der Immobilie, liegt aber meist ein wenig darunter. Ursächlich hierfür sind bestimmte Wertabschläge, die aus Sicherheitsgründen vorgenommen werden.

Wenn es für Interessenten darum geht, die Konditionen für eine Baufinanzierung in Erfahrung zu bringen, erwarten diese häufig die Nennung konkreter Zinssätze, ohne dass die Objektgegebenheiten eine Rolle spielen würden. Dies ist, wenn man Wert auf ein seriöses Angebot legt, unrealistisch! Eine Eigenart von Immobilienfinanzierungen ist es nun einmal, dass sie stets individuell kalkuliert werden. Hierbei spielen eben jene Beleihungsrichtlinien eine wesentliche Rolle. Es kommt somit in erster Linie auf den Wert der Immobilie an und auf das geplante Eigenkapital des Antragstellers, das dieser für seine Immobilienfinanzierung einzusetzen gedenkt. Die persönliche Bonität des Antragstellers ist im Vergleich zu anderen Arten von Krediten hierbei nicht das hauptsächliche Kriterium hinsichtlich der Konditionen. Auf diese Weise kann es, wenn man in konkrete Verhandlungen unter Berücksichtigung der Objektgegebenheiten geht, zu nicht unerheblichen Abweichungen bezogen auf die ursprünglichen, unverbindlich offerierten Zinssätze kommen. Es nützt also wenig, telefonisch oder per E-Mail eine Kondition genannt zu bekommen, die sich im Verlaufe des Antrags als Makulatur herausstellt.

Aktienfonds jetzt

Freitag, 11. Mai 2012

“Aktienfonds jetzt“ titelte kürzlich Finanztest (Ausgabe 3/2012). Das mag verwundern, ist das Magazin doch wahrlich nicht als Pflichtlektüre für Börsenprofis und Spielernaturen bekannt. Wer flugs eingestiegen war, hat angesichts der aktuellen Kursrückgänge einen eher ungünstigen Einstiegszeitpunkt gewählt. Macht nichts, denn den optimalen Zeitpunkt findet man zu keiner Zeit. Außerdem gehört Geld ohnehin nur an den Kapitalmarkt, wenn sein Besitzer über zweierlei verfügt: Geduld und ausreichende Liquidität. Mit anderen Worten sollte man von vorn herein einen langfristigen Horizont im Auge haben und nicht auf kurzfristige Gewinne hoffen (oder gar angewiesen sein). Unter diesen Voraussetzungen ist der Diagnose von Finanztest uneingeschränkt zuzustimmen: Aktienfonds jetzt.

Warum? Es mangelt schlicht an probaten Alternativen für die längerfristige Geldanlage. “Sichere“ Geldanlagen, bei denen man auch im heutigen Dauerkrisenszenario nach wie vor keinen Gedanken an künftige mögliche Zahlungsausfälle verschwenden muss, haben derzeit einen entscheidenden Nachteil: Sie sind viel zu teuer. Bundesanleihen beispielsweise werfen nicht einmal einen Inflationsausgleich als Rendite ab. 

Anlagezeitraum entscheidend

Wenn man vor der Wahl steht, wie man sein Geld anlegen soll, ist die wichtigste Frage, für wie lange man es im Zweifel entbehren kann. Je länger das Geld nicht benötigt wird, desto mehr Optionen stehen einem offen. Fonds im Allgemeinen bieten eine praktisch tägliche Verfügbarkeit, von bestimmten Ausnahmen abgesehen. Der Liquiditätsgrad ist also sehr hoch. Allerdings bestehen auch Risiken, die man nicht unterschätzen sollte. Wie hoch diese ausfallen, hängt einerseits von den Wertpapieren ab, in die der jeweilige Investmentfonds investiert, andererseits vom Anlagezeitraum. Je länger dieser ist, desto eher bietet sich dem Anleger die Chance, etwaige Kursrückgänge aussitzen zu können. Auf längere Sicht sollten aus heutiger Sicht die Chancen in einem guten Verhältnis zu den Risiken stehen. Ein Sparplan in gute Aktienfonds oder offensiv ausgerichtete Mischfonds sollte aller Voraussicht nach auf mittlere und längere Sicht zu erfreulicheren Resultaten führen als ein konservativer Banksparplan angesichts der derzeitigen Minizinsen.

Finanzielle Vorsorge treffen

Mittwoch, 2. Mai 2012

Finanzielle Vorsorge treffen

Wenn es darum geht, bestehenden bzw. absehbaren Lücken hinsichtlich seiner Altersvorsorge zu begegnen, sieht man sich einer Vielzahl von möglichen Optionen gegenüber, die in Bezug auf Flexibilität, Sicherheit, steuerliche Komponenten, Renditeaussichten und auch nach anderen Kriterien jeweils keine eindeutige Schlussfolgerung zulassen, inwieweit sie geeignet sind, die individuell bestehenden Ziele und Problemstellungen lösen zu können. Um das Vorsorgeproblem quantitativ messbar zu machen und in einem zweiten Schritt (gegebenenfalls nach dem Ausschlussprinzip) einzelne Instrumente verwerfen zu können, kann es eine probate Methode sein, sich durch unabhängige Finanzdienstleister, die alle Spielarten der privaten und/oder ebenfalls privaten, aber zusätzlich staatlich geförderten Altersvorsorge anbieten, dabei aber unabhängig insbesondere von den Interessen einzelner Produktanbieter agieren können, also weder hinsichtlich eines bestimmten Produkts noch eines oder mehrerer Anbieter fixiert sind, informieren zu lassen. Zum Beispiel sind kapitalbildende Versicherungen, also eine Lebens- oder (besser!) Rentenversicherung, eine von mehreren Optionen, die allerdings beträchtliche qualitative Unterschiede zwischen einzelnen Angeboten beinhalten.

Ganz grundsätzlich haben bei der Wahl der geeigneten Instrumente die individuellen Zielsetzungen und auch die persönliche Risikobereitschaft im Vordergrund zu stehen. Allerdings ist ebenso darauf zu achten, dass die Kosten, die in Zusammenhang mit der jeweiligen Form der Geldanlage anfallen, nicht unnötig hoch ausfallen. Beispielsweise kann man Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben, wodurch man effektiv Kosten spart, die ansonsten an der Rendite zehren würden. In der Praxis ist es bisweilen allerdings so, dass derartige Rabatte nur derjenige bekommt, der explizit danach fragt. So gesehen, verfallen bestehende Sparpotenziale in manchen Fällen ungenutzt. Dasselbe Prinzip findet sich nicht nur bei Fragen rund um die Geldanlage, sondern auch bei Finanzierungen jedweder Couleur. So besteht durchaus die Möglichkeit, neben der öffentlichen Förderung, die ohnehin in Zusammenhang mit einer Baufinanzierung zu einer meist nicht unwesentlichen Ersparnis führt, hierauf als Sahnehäubchen noch Rabatte zu erhalten, die durch versierte unabhängige Finanzdienstleister auf die Programmkreditkonditionen gewährt werden können.